Chronik des Hofes zu Gimbach
1488 | Der Hof Gimbach wird erstmals schriftlich erwähnt. Gottfried IX. von Eppstein-Münzenberg gründete das herrschaftliche Hofgut wohl wenige Jahre zuvor. |
1507 | verzichtet Gottfried auf sein Land mitsamt Hof Gimbach zugunsten Eberhards IV. von Eppstein-Königstein. |
1535 | geht der Hof durch Erbfolge in den Besitz des Grafen von Stolberg-Königstein über. Die baufälligen Hofgebäude lässt Graf Ludwig vor 1575 abbrechen. |
1581 | nimmt das Kurfürstentum Mainz die Grafschaft Königstein in Besitz. Kurfürst Wolfgang von Dalberg lässt 1596 die inzwischen wieder errichteten Hofgebäude abreißen aus Ungnade über die Beherbergung „bösen Gesindels“. Die Äcker und Wiesen werden auf Zeit an Bauern der Nachbarorte verpachtet. |
1581-1699 | wurde der Hof von mehreren Pächtern bewirtschaftet. |
1699 | Johannes Müller aus Kelkheim erhält die durch Misswirtschaft und Kriegswirren verwahrlosten Hofgüter wieder in Erbbestand mit der Verpflichtung, ein neues Hofhaus zu bauen. Müller stirbt 1751 im Alter von 95 Jahren. Er sorgte dafür, dass das Hofgut bereits. |
1730 | auf seinen Tochtermann Johann Jakob Schmitt aus Eppstein übertragen wurde. Dieser erhält erstmals 1731 das Recht des Weinschanks für die Pilger der beim Hof gelegenen Wallfahrtskapelle St. Johannes, die 1709 neu erbaut worden war und dort bis 1830 stand. |
1751-1757 | Gemeinsamer Erbbestand unter der Vormundschaft der Witwe des verstorbenen Johann Jakob Schmitt. |
1757-1787 | Erbbestand durch dessen Sohn Johannes Schmitt I. während und nach der unruhigen Zeit des Siebenjährigen Krieges. 1764 erbaut er das heute noch stehende Wohnhaus. 1784 geht das Recht des „Getränke-Zapfs an Wein, Bier, Brandenwein, Obstwein u. dergl.“ endgültig an den Hofbesitzer über. |
1787-1803 | Johannes Schmitt II., sein Sohn, führt den Hof in unternehmender Weise. Doch ihm bleiben schwere Heimsuchungen nicht erspart. Während der Kämpfe zwischen französischen Revolutionstruppen, Preußen und Hessen um die Festung Königstein 1792/93 und 1796 erleidet die Familie durch Plünderungen und Einquartierungen einen hohen Schaden. |
1803 | Durch die territorialen Veränderungen fällt Gimbach an Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen, ab 1806 Herzog von Nassau, und wird somit ein Herzoglich-nassauisches Hofgut. |
ab 1816 | Unter dem neuen Erbbeständer Johannes Schmitt III. werden in Folge des Friedens nach dem Wiener Kongress (1815) und dem damit einhergehenden Wohlstand die Gebäude erneuert und erweitert. Das zweigeschossige Torhaus stammt aus dieser Zeit. Der Hof floriert weiterhin unter den Nachfahren aus der Familie Schmitt |
ab 1866 | unter preußischer Verwaltung. |
1872 | Durch einen Ablösungsrezess werden die Eheleute Adam und Luise Schmitt Privateigentümer. Sie verkaufen |
1903 | der Hof an Rechtsanwalt Dr. Molder, der jedoch das Gut nicht zu verwalten versteht. Sein Verwandter, Justizrat Dr. Foesser, übernimmt den Hof. |
1910 | pachtet der Land- und Gastwirt Heinrich Pfeffer den Hof und erweitert ihn. |
1913 | kauft er ihn. Nach seinem Tode im Jahre |
1942 | führt sein Sohn Friedrich Pfeffer den Hof durch die Kriegs- und Nachkriegsjahre. Er stirbt |
1969 | Danach bewirtschaftet seine Witwe Margarete Pfeffer, geb. Bouillon, den Hof. |
1977 | erfolgt eine grundlegende Erneuerung der Gasträume. |
1990 | stirbt die Altwirtin Margarete Pfeffer im Alter von 84 Jahren. Der Hof wird von Heinrich und Margret Schiela, geb. Pfeffer, gemeinsam geführt. Um diese Zeit wird der Küchenbau mit den darüber liegenden weiteren Gasträumen errichtet. |
2010 | stirbt Heinrich Schiela und seine Witwe Margret Schiela führt nunmehr den Hof Gimbach, dessen Gaststätte ein weit über die Gegend hinaus bekanntes und beliebtes Ausflugsziel ist. |
2011/2012 | Margret Schiela lässt von Archäologen im Obstgarten bei der Gaststätte die Fundamente der alten Wallfahrtskapelle und eines Kaplaneigebäudes freilegen. Für die Besucher werden die Grundrisse durch Platten aus Taunusquarzit sichtbar gemacht. |
100 Jahre im Hof Gimbach
Familie Pfeffer – 1910 – 2010